Der Kilimanschanzo e.V.

Mitten im Hamburger Schanzenviertel, auf dem Gelände hinter der ehemaligen Flora, gab es früher lediglich einen unattraktiven kleinen Park in dem mit Drogen gedealt und der von vielen Anwohnern gemieden wurde.

In diesem Park stand ein großer, grauer Hochbunker, der nach einer Renovierung als ABC-Bunker in den 80er Jahren von Grafitti-Sprayern entdeckt wurde.

In einem Gemeinschaftsprojekt aus verschiedenen Hamburger Grafitti-Crews, die sich teilweise auch gegenseitig nicht immer wohlgesonnen waren, kam Farbe an den Bunker und Leben an die Mauern. Für sie war er der »Graffiti-Bunker« und erlangte damit sogar internationale Bekanntheit. (www.hiphophamburg.de)

Die Idee

Die Idee den Luftschutzbunker im Park hinter der Roten Flora zum Klettern zu nutzen, entstand im Sommer 2000. Damals galt das Schanzenviertel als sozialer Brennpunkt mit hoher Kriminalitätsrate – besonders im Sucht- und Betäubungsmittelbereich. Mittendrin lag ein Grundstück, das nicht nur verschiedenen Besitzern gehört sondern auch unterschiedlich genutzt wurde – neben einem Hochbunker mit höchster Sicherheitskategorie gab es einen Park in dem Drogen gehandelt wurden sowie ein Spielplatz, auf den sich nur wenige der Anwohner wagten.

Angesichts der Entwicklungen im Schanzenviertel setzten sich verschiedene Interessengruppen zusammen und begannen zu überlegten, wie das Viertel für die Anwohner wieder lebenswerter gemacht werden könnte. Dabei kam der Florapark ins Gespräch und der Wunsch, diesen für die Anwohner wieder nutzbar zu machen.

Die Initiatoren

Die ersten Initiatoren des Projekts waren neben den Anwohnern das Gemeindejugendwerk Norddeutschland im Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (gjw) und der Jesus Center e.V., die von der STEG Hamburg mbH unterstützt wurden. Das Gemeindejugendwerk übernahm die Trägerschaft für die Anlage.

Unter Einbezug aller Interessierten wurde von Anfang an versucht die anstehenden Arbeiten zu verteilen, um eine breite Beteiligung und Nachhaltigkeit des Projekts auch langfristig gewährleisten zu können.

Die erste Kletterroute wurde am 7. Juli 2001 feierlich eingeweiht. Anschließend bauten die freiwilligen Helfer die Wand immer weiter aus, sodass die Auslastung und die Trägerschaft bald an ihre Grenzen stieß. So wurde gemeinsam über andere Möglichkeiten der Struktur und Organisation nachgedacht, die 2003 in die Gründung eines eigenständigen Vereins mündeten.

Die Vereinsgründung

Der Verein Kilimanschanzo e.V. wurde schließlich am 25. Februar 2004 ins Vereinsregister eingetragen. Der Eintritt in den Hamburger Sportbund (HSB) erfolgte im Juni des Jahres. Im Januar 2005 ging das Nutzungsrecht für die Kletteranlage offiziell vom alten Träger auf den Kilimanschanzo e.V. über. Seitdem gilt der Kilimanschanzo e.V. als gemeinnütziger Verein zur Jugendförderung, Stadtteilintegration und Förderung des Klettersports im urbanen Bereich.

Wie wird der Kilimanschanzo genutzt?

Das Projekt des Kletterbunkers richtet sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche, Anwohner und Interessierte im Stadtteil Sternschanze sowie an soziale Einrichtungen und Sport- und Freizeitkletterer. Der Verein stellt die Kletteranlage am Hochbunker im Florapark zur Verfügung, hält sie instand und betreut die Zielgruppen mittels ausgebildeter Anleiter und engagierter Mitglieder.

Der Kletterbunker kann – unter Aufsicht und Anleitung – von KiTas, Schulen, Kinderinitiativen und freien Gruppen genutzt werden. Dabei wird in sozial geförderte und private Gruppen unterschieden.

Private Veranstaltungen sowie die Mitgliedschaft im Verein selbst sorgen für eine indirekte Finanzierung der finanzschwachen Gruppen und Initiativen. Dies ermöglicht dem Verein die Bereitstellung von Materialien und die Umsetzung der Veranstaltungen.

Jugendförderung

Für die Jugendförderung wurde 2007 eine eigene Sparte mit vorstehendem Jugendwart und besonderer Zielsetzung zur Aus- und Fortbildung jugendlicher Mitglieder geschaffen. Eine Vereinsmitgliedschaft für Jugendliche aus finanziell schwachen Familien kann im Rahmen der Jugendinitiative »Kids in die Clubs« des Hamburger Sportbunds, an die der Kilimanschanzo e.V. angegliedert ist, gefördert werden.

Aktuell gibt es zwei regelmäßig organisierte Kinder- und Jugendklettergruppen.

Der Verein ist ein von den Mitgliedern selbst verwaltetes, ehrenamtliches, gemeinnütziges und nicht gewinnorientiertes Projekt, das sich basisdemokratisch mit verschiedenen Arbeitsgruppen organisiert.

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